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Lipizzanergeschichte im Überblick

Lipizzaner repräsentieren eine Zuchtauswahl von über 400 Jahren, basierend auf einer Auswahl bester Pferderassen der ganzen Welt. Sie besitzen nicht nur Schönheit Adel, sondern haben die seltene Kombination von Mut, Härte, Veranlagung, Temperament und Intelligenz.

Die Zucht der Lipizzaner begann als Erzherzog Karl II ein Gestüt in Lipizza (Lipica) errichtete und die besten spanischen Pferde sowie Andalusier, Berber und die regionalen Karster Pferde importieren ließ. Die Karster Pferde waren weiß, klein, spät entwickelt, und sehr hart. Die meisten Leute haben die falsche Vorstellung, dass die Lipizzaner ihren hohe Knieaktion vom spanischen Pferd geerbt haben, es war jedoch das Karster Pferd, der dem Lipizzaner seinen Gang mit hoher Knieaktion gab.

In den späten 1700er Jahren wurden die Pferde drei Mal während der Napoleonischen Kriege umgezogen. Napoleon kam eine Zeit lang in den Besitz der Pferde und kreuzte seinen arabischen Hengst Vesir in die Lipizzaner ein. Sieben arabische Hengste wurden verwendet, um die Rasse in der Zeit von 1807 bis 1856 weiter zu verfeinern. Dies waren: SIGLAVY, TADMOR, GAZLAN, SAYDAN, SAMSON, HADUDI und BEN AZET. Von 1792 bis 1815 half das Kladruber Pferd, zwei der Lipizzaner Linien (Maestoso & Favory) zu entwickeln.

Bis 1880 gab es 341 Lipizzaner Pferde auf dem Lipizzaner Gestüt. Alle im 18. und 19. Jahrhundert verwendeten Vererber gehen auf nur sechs Original-Hengstlinien der Lipizzaner Rasse Zurück: SIGLAVY, NEAPOLITANO, MAESTOSO, FAVORY, PLUTO und CONVERSANO. Später wurden in Kroatien und Ungarn, die TULIPAN und INCITATO Linien entwickelt.

In früheren Zeiten hatte Lipizzaner sehr unterschiedliche Farben. Die typische weiße Farbe von heute stammt vom Zuchtziel Pferde nur in majestätischer, heller Farbe weiss züchten zu wollen.

Unten auf dem Gemälde aus früheren Zeiten sind Lipizzaner mit sehr unterschiedlichen Farben auf der Weide zu sehen.

Bis 1916 blieb das Lipizzaner Gestüt immer der private Besitz der Habsburger Monarchie. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Zucht der Rasse über die Jahrhunderte von militärischen Konflikten betroffen. Immer, wenn Kriegsführung drohte, wurde die Pferde des Lipizzaner Gestüts evakuiert und an einem anderen Ort untergebracht. Während dieser Umzüge, wurden einzelne Pferde gelegentlich zurückgelassen oder verkauft. Von diesen Pferden entstanden andere kleine Lipizzaner Herden, in der Regel innerhalb der Grenzen des österreichischen Reiches. Im Ersten Weltkrieg wurde die Zucht in die Nähe von Wien nach Laxenburg verlegt. Die Fohlen wurden in ein anderes kaiserliches Gestüt - Kladrub - gebracht.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Mitteleuropa neu aufgeteilt. Die große österreichisch-ungarischen Monarchie wurde in mehrere neue Republiken geteilt, und jede neue Nation erbte die Besitzungen der ehemaligen Monarchie. Die Zucht des kaiserlichen Gestüts von Lipica (1580-1916) selbst war unter drei Ländern aufgeteilt worden. Zu der Zeit gab es nur noch 208 Lipizzaner in Lipica. Der Hauptteil (109 Pferde), gingen an Italien, zu der das Dorf Lipica und seine Umgebung nun gehörte. Die Fohlen blieben von 1913-1915 in Kladrub, das dann dem tschechoslowakischen Staat gehörte. Im Jahr 1919 wurde die Republik Österreich Besitzer von dem Rest der Zucht und den Hengsten der Spanischen Hofreitschule.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, gab es neben Italien, der Tschechoslowakei und Österreich, weitere neue Staaten, die die Zucht der Lipizzaner weiter entwickelten - dazu zählen Ungarn, Rumänien und Jugoslawien. Im Jahr 1943 wurde die Lipizzaner Rasse vom Aussterben erneut bedroht, denn die Stuten und Fohlen aus Österreich, Italien und Jugoslawien wurden in Hostau/Tschechoslowakei unter das deutsche Oberkommando gestellt. Durch die heroischen Anstrengungen der Direktor der spanischen Hofreitschule, Alois Podhajsky, wurde die Schule gerettet und die Leistungshengste wurden 1955 in die Schule zurückgebracht. Im Jahr 1945 wurde der Fortbestand der Rasse durch die amerikanische Armee unter dem Kommando von General Patton garantiert, der die Stuten auf österreichischem Boden brachte.

Heute kann man Lipizzaner über die Grenzen von dem, was einst Österreich-Ungarn war, finden. Mit weniger als 4000 reinrassige Lipizzaner in der Welt, ist die Rasse als selten zu bezeichnen, und die Anzahl der Fohlen. die pro Jahr geboren werden, ist entsprechend klein. Es erfordert extreme Vorsicht in der Zucht von Lipizzanern um sicherzustellen, dass die Reinheit der Rasse erhalten bleibt. Es wurde viel Mühe aufgewendet, um mit Bildungsprogrammen zur freiwilligen Erhaltung die traditionellen Rasse zu fördern und weiter zu entwickeln. Im späten 20. Jahrhundert hat sich die Lipizzaner als ein erfolgreiches Sportpferd auf Wettbewerben im Bereich der Dressur und des Fahrens, als für klassische Reitkunst etabliert. Die Rasse hat sich auch für andere Pferdesportdisziplinen einschließlich Freizeitreiten ausgezeichnet. Besitzer und Züchter widmen sich der Lipizzaner Rasse, weil sie seine Seltenheit, kulturelle Bedeutung, romantische Geschichte und letztendlich die Eigenschaften von Intelligenz, klassischer Schönheit sowie einer harmonisch, sportlichen Art der Fortbewegung zu schätzen wissen.

Hier finden Sie Informationen über unsere beiden Lipizzanerhengste Neapolitano Capra VII (Charly) und Neapolitano Capriola V (Chaplin)